Die Infrarotfotografie zeichnet die Spektrumanteile des nahen Infrarot auf Film bzw. digitalen Sensoren auf. Um Verwechslungen vorzubeugen: Es handelt sich hier nicht um Thermografie bzw. Wärmebildtechnik, die im Bereich des thermischen Infrarots Wärmestrahlen aufzeichnet.
Bei der Infrarotfotografie werden wie bei der herkömmlichen Fotografie Spektralanteile des Lichtes aufgezeichnet.
Für die Infrarotfotografie wurden bis in die Anfänge der 90er Jahre ausschließlich analoge Kameras mit hochempfindlichem chemischen Filmmaterial verwendet. Als wesentliches Problem stellte sich dar, dass die Abbildung des Infrarot-Bildes nicht vor der Entwicklung beurteilt werden konnte. Selbst die Schärfe konnte nur mit analogen Mitteln ermittelt werden, meist im sichtbaren Licht mit einer anschließenden manuellen Korrektur, da Infrarotlicht einen anderen Brechungsindex als sichtbares Licht aufweist. Auf Spiegelreflexkamera-Objektiven wurde dafür auf der Entfernungsskala ein so genannter IR-Index mit einem roten Strich markiert.
Seit Einführung der Digitalfotografie ist die Infrarotfotografie wesentlich einfacher geworden. Viele der heutigen Digitalkameras haben einen infrarotempfindlichen Sensor aber einen eingebauten Infrarot-Sperrfilter, um die Bildqualität im sichtbaren nicht negativ zu beeinflussen. Dieser Sperrfilter ist der wesentliche Grund, dass nicht alle Kameras infrarotempfindlich sind.
Um Infrarotfotografien realisieren zu können, muss das sichtbare Licht vom Sensor ferngehalten werden. Das wird mit Hilfe von Infrarot-Durchlassfiltern, vereinfacht als IR-Filter bezeichnet, realisiert. Diese Durchlassfilter sprerren das Spektrum des sichtbaren Lichtes und lassen nur Spektralbereiche über dem roten Licht hindurch. Je nach Beschaffenheit wird mehr oder weniger sichtbares Rot hindurchgelassen.
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